Eine Gans legte ihr Nest nicht weit von einem kleinen See an. In der Nähe gab es einen Hügel, auf dem zwei Füchse ihren Bau besaßen. Von dort aus sahen sie die Gans und das Gelege.
Gierig schauten die beiden hinab auf das Nest, welches sich langsam mit Eiern füllte. Sie überlegten, wie es ihnen wohl gelingt, Eier zu stehlen, ohne dass sie die Gans dabei ertappt. Da sprach, der ältere zu dem anderen, »Ich lenke sie ab, du stiehlst die Eier.« und lief in Richtung der Gans.
Bald hatte der Fuchs die Gans erreicht, die ihn schon kommen sah und sagte »Willst du mich fressen, das wird dir schlecht bekommen.« »Warum sollte ich dich fressen?«, erwiderte der Fuchs und sprach, »Ich kam nur so nah, weil ich dich bewundere. Kein Vogel aus dir ist so galant an Land, in Luft und auf dem Wasser, wie du es bist«. Die Schmeichelei lies die Gans geschwätzig werden. Die Gans prahlte mit ihren Fähigkeiten und beide gingen zu dem See. Dort wollte sie ihm zeigen, dass sie jedem anderen Vogel überlegen ist. Währenddessen schlich der junge Fuchs zu dem Nest und stahl die Eier. Nachdem der ältere Fuchs gesehen hatte, dass der junge, mit der Beute im Fuchsbau verschwand, verabschiedete er sich abrupt von der Gans. Versichert ihr aber »Ich, berichte noch meinen Enkelkindern von unserer denkwürdigen Begegnung« und eilte davon.
Vergnügt ging die Gans zum Nest zurück. Nachdem sie es leer vorfand, zürnte sie sich mehr wie dem Fuchs, da aufgrund ihrer Leichtgläubigkeit die Eier verloren gingen. Sie sagte »Oh, ich dumme Gans«. Der Fuchs hielt Wort, oft erzählte er seinen Enkeln die Geschichte von der dummen Gans.